Mittwoch, 9. Oktober 2013

reimchen mit städten - teil 8

der alltag nervt. da hilft der gedanke an urlaub - das träumen von ausstehenden reisen an paradiesische traumstrände oder das erinnern an lustige ausfahrten mit freunden. weißt du noch? als wir der taube zusahen, wie sie am bahnhof roma termini über ihre eigenen, knorrigen füße stolperte? oder als die bettlerin in madrid dich mit einem fluch belegte, weil du ihr kein rosmarin-sträuchlein abkaufen wolltest? - gegen spende versteht sich. oder als dem mann in straßburg ein bein vom linienbus abgefahren wurde. na gut, das war nicht so schön. aber der ausblick vom battery park auf ellis island – du musst zugeben, das war wirklich traumhaft. stimmt, aber das beste war doch tatsächlich prag. erinnerst du dich? 

ach, was für einen wunderbaren hackbraten wir damals doch in prag hatten.

Mittwoch, 7. August 2013

kunst und so - teil 12


töpfern ist was wunderbares. man fühlt sich wie gott - man formt aus einem einfachen, rohen klumpen lehm ein kleines kunstwerk. wenn alles gut geht. manchmal vertöpfert man sich auch. dabei muss ich an die ersten und wahrscheinlich letzten töpferversuche meiner ehemaligen mitbewohnerin denken. eine katze wollte sie formen. das ergebnis glich eher einem globigen bügeleisen. aber sie hat sich bemüht und vielleicht bei der archaischen arbeit mit ihren händen auch fabelhaft entspannt.

wahrscheinlich hat ihr die töpferanleiterin oder der töpferanleiter folgenden tipp gegeben*:

den ton zunächst schön glatt massieren, danach die vase matt glasieren.

* da merkt man schon, dass die katze wohl so seltsam aussah, dass sie nicht mit einem bügeleisen sondern sogar mit einer vase verwechselt wurde. was soll man dazu sagen.

Dienstag, 4. Juni 2013

kulinarisches - teil 46

jeden morgen ab 3.45 uhr in der früh fährt karl mit seinem kühltruck über die unterfränkischen autobahnen.

II: 30 km langbrettern, am kaffee nippen, langsam wach werden. an der ausfahrt abfahren, zum disconter an die lieferanteneinfahrt, molkereiprodukte abladen mit dem hubwagen. ein paar worte wechseln, übergabezettel unterzeichnen lassen und weiter geht’s.
auf die autobahn, 20 km langbrettern, stauende, bremsen, hupen, aufregen, weiterfahren. an der ausfahrt abfahren, zum disconter an die lieferanteneinfahrt, molkereiprodukte abladen mit dem hubwagen. ein paar worte wechseln, übergabezettel unterzeichnen lassen und weiter geht’s.
auf die autobahn, 45 km langbrettern. wildwechsel. hart bremsen, lichthupe, aufatmen, weiterfahren. an der ausfahrt abfahren, zum disconter an die lieferanteneinfahrt, molkereiprodukte abladen mit dem hubwagen. ein paar worte wechseln, übergabezettel unterzeichnen lassen und weiter geht’s. :II∞
auf die landstraße, 4,5 km fahren bis zum industriegebiet, links abbiegen auf den geschotterten parkplatz, auf dem „trudis grillstation“ steht. langsam ausrollen lassen. parken. pause. puh.
karl steigt aus, zieht die hose hoch und grüßt trudi mit eine nicken. sie stellt ihm einen teller auf den tisch. wie jeden mittag um 12.30. schnitzel gibt’s, mit pommes und dezenter salatgarnitur. dazu die bildzeitung – kinderschänder-geschichten aus österreich und busenblitzer auf dem roten teppich in cannes. was ne mischung!

schnitzel und fritten. fritzl und schnitten.

und weiter geht’s.

Montag, 27. Mai 2013

erkenntnisse - teil 16


stefan ist dauer-solo. sein freund björn versteht es nicht. woran liegt es denn? der stefan ist doch ein netter kerl. nicht übertrieben schlau aber mit sicherheit nicht dumm. freundlich ist er, gute zähne und festes haar hat er. ebenso einen verantwortungsvollen job - aber auch genügend freizeit. er geht sinnstiftenden hobbys nach, ist vielseitig interessiert und mit einem grünen daumen ausgestattet.

als die beiden nach einem sauna-besuch in der umkleidekabine sitzen und sich ankleiden, wird es björn klar. es sind stefans strümpfe! die hindern ihn am pärchen-glück.

also ermahnt björn seinen freund stefan:

trenn dich von den ringelsocken, sonst wirst du lebenslang als single rocken

Donnerstag, 23. Mai 2013

familiengeheimnisse - teil 16


herbert und claus sitzen in ihrer stammkneipe bei einem bier zusammen. man spricht über dies und das. herbert kommt ins erzählen. von seinem sohn. der kontakt sei schwierig - der junge melde sich kaum noch seit er in berlin wohne. ob er drogen nehme, fragt der sepp. nein, nein, so herbert, der sohn sei schließlich ein anständiger junge. was er denn von beruf sei, fragt sepp.

darauf herbert:

sepp, wie deiner – webdesigner!

jaja, sagt der sepp, und dann soll er keine drogen nehmen? quatsch mit soße!

Freitag, 15. Februar 2013

amouröses - teil 80

die sonne blitzt das erste mal schüchtern hinter den wolken hervor; kleine blümchen drücken ihre köpfchen durch die grasnarbe und blinzeln vorsichtig gen himmel. die vöglein zwitschern die melodien der liebe: es ist frühling!
eine horde gröhlender handwerker auf der walz torkelt über die frisch beblühte wiese. klick - kopf ab. bierflaschen segeln durch den blau-frischen himmel. es wird gerülpst, gejohlt und am sack gekratzt. frühlingszeit ist paarungszeit. na bravo.


in der brunftzeit sind alle aus der zunft breit.